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Wann Weizen, Raps und Mais verkaufen - Handelssignale

Verfasst: Fr 4. Feb 2011, 16:02
von Knippertz
Hallo Ackerbauern,

charttechnische Handelssignale, die unter anderem durch den Verlauf der Kurse an den Warenterminbörsen (z.B. Matif Paris) ausgelöst werden,können herangezogen werden, um günstige Zeitpunkte für den Verkauf und Kauf auf dem Kassamarkt oder für Absicherungsgeschäfte (Hedging) zu bestimmen.

Hier auszugsweise ein aktuelles Beispiel für alt- und neuerntigen Weizen, zu finden bei http://www.cereals-value.de. Dort gibts auch ähnliche Analysen mit aktuellen Leseproben für Raps, Mais und Soja, ergänzt durch Fundamentalanalyse (z.B. internationale Versorgungslage), Sentimentanalyse (Posititionierung der mächtigen Marktakteure an den US-Terminbörsen) und Intermarket-Analyse (Wechselwirkungen zwischen den Märkten für Rohstoffe, Aktien, Anleihen und Währungen).

Kritische Anmerkungen, Verbesserungsvorschläge und Fragen sind erwünscht - aber jetzt erstmal die Handelssignale:

Mittelfristiger Aufwärtstrend ungebrochen

Die Kurse des Matif-Mahlweizen-Kontrakts mit Fälligkeit März 2011 tendieren zurzeit in der Nähe der oberen Begrenzungslinie des neuen mittelfristigen Aufwärtstrendkanals seitwärts ( Abb. in der Originalanalyse). Der Fortsetzung der Aufwärtsbewegung steht aus charttechnischer Sicht lediglich die obere Begrenzungslinie des Aufwärtstrendkanals im Wege.

Bei 263 EUR/t liegt eine Unterstützung, die durch die untere Begrenzung einer Kurslücke zwischen den Kerzen vom Dienstag und vom Mittwoch entstanden ist. Die obere Begrenzungslinie des alten mittelfristigen Aufwärtstrendkanals (schwarz) und die untere Begrenzungslinie des neuen Aufwärts-trendkanals wirken ebenfalls als Unterstützungen. Weitere Unterstützungszonen sind im Chart als horizontale schwarze Geraden gekennzeichnet.

Mögliche Abgaben können durch die untere Begrenzungslinie des neuen Aufwärtstrendkanals und die nächste Unterstützungsmarke bei 242 EUR/t ausgebremst oder gestoppt werden. Weitere Unterstüt-zungen sind im Chart als horizontale Geraden dargestellt.

Kauf- und Verkaufsignale

Bullish gestimmte Landwirte, die noch nach einem günstigen Verkaufszeitpunkt für ihren
alterntigen Weizen suchen, können weiter abwarten. Kurzfristig orientierte Akteure nutzen das Abprallen der Kurse von der oberen Begrenzungslinie des grünen Aufwärtstrendkanals als Verkaufsignal. Vorsichtige mittelfristig orientierte Marktteilnehmer interpretieren den Durchbruch der unteren Begrenzungslinie des grünen Aufwärtstrends als Verkaufssignal. Als Durchbruch gilt ein Tagesschlusskurs, der mindestens 3 % unter dem Durchbruchspunkt dieser Trendgerade liegt. Als weitere Verkaufsignale können je nach Risikofreudigkeit und betriebswirtschaftlicher Rahmenbedingungen die Durchbrüche von darunter liegenden Unterstützungszonen bzw. der unteren Begrenzungslinie des alten Aufwärtstrendkanals herangezogen werden.

Bullish gestimmte Einkäufer von Mahlweizen sollten aus charttechnischer Sicht auf Kursrücksetzer warten. Kaufsignale werden ausgelöst, wenn die Notierungen nach Rücksetzern von Unterstützungs-zonen nach oben abprallen. Dagegen sollte der Durchbruch durch Trendgeraden und Unterstützungszonen diese Marktakteure zum Abwarten ermutigen, denn dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für weitere Kursverluste bis zur nächsten Unterstützungszone.

Ernte 2011 absichern?


Zurzeit sind Absicherungsgeschäfte zumindest für Teilmengen der Ernte 2011 zu erwägen. 231 EUR/t für den Novembertermin 2011 dürften ein interessantes Preisniveau darstellen. Allerdings ist der mittelfristige Aufwärtstrend des Kontrakts ungebrochen. Hoffnungen auf mittelfristig weiter ansteigende Kurse sind also aus charttechnischer Sicht nicht unberechtigt. Das nächste Verkaufssig-nal (Durchbruch durch die zurzeit geltende mittelfristige Aufwärtstrendgerade des November-Kontrakts) für mittel- bis kurzfristig orientierte Marktakteure lag am Montag bei ungefähr 217 EUR/t. In den darauf folgenden Tagen erhöht sich dieser Wert täglich um etwa 1 EUR/t.