Neue Düngeverordnung ... BEDINGUNGSLOSE Pflicht zur Nieder..

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nachhaltig_mw
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Neue Düngeverordnung ... BEDINGUNGSLOSE Pflicht zur Nieder..

Beitrag von nachhaltig_mw » Di 2. Aug 2016, 20:51

Neue Düngeverordnung ... BEDINGUNGSLOSE Pflicht zur Niederausbringtechnik ...

Wer kennt den Inhalt der neuen deutschen Düngeverordnung bzw. dern Entwurf?
Link: http://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads ... dnung.html

Fast alle Landwirte wissen, dass sie nächstes Jahr kommt, ...
... aber fast keiner weiß was drin steht bzw. was das für den einzelnen Landwirt - und auch die übrigen Steuerzahler bedeutet!


Hintergrund & Intention

Deutschland wurde von Brüssel angemahnt, etwas gegen die Überschreitung der EU-Ammoniak-Grenzwerte in der Luft zu tun. Da Ammoniak aus der Gülle der Landwirtschaft hauptsächlich dafür verantwortlich, ebenso wie für die 15.000 Todesfälle (Link: http://www1.wdr.de/mediathek/video/send ... t-100.html und http://www1.wdr.de/mediathek/video/send ... --100.html) jährlich durch den daraus entstehenden Feinstaub, nahm man das bei uns zum Anlass, die alte Düngeverordnung zu überarbeiten.

Ein wichtiger Kernpunkt in dieser neuen Düngeverordnung sind die Reduktion der Ammoniakemissionen in der Luft und der Nitratbelastungen im Grund- und Trinkwasser.
Mit Inkrafttreten der neuen Düngeverordnung werden ALLE Landwirte die Gülle ausbringen GEZWUNGEN die Technik der bodennahen Ausbringung anzuwenden.

-> Diese Technik ist sehr teuer. Z. B., für einen Landwirt mit 150 Agrarfläche kostet der "Spaß" runde 100.000 €. Wie soll der das bezahlen, gerade bei den Tiefst-Preisen? Für kleinere Betriebe wird es noch schwieriger, weil sie oft schon an ihrer Kreditlinie sind.

-> Es gibt zwar Übergangszeiten und Zuschüsse für die Landwirte zur Anschaffung dieser Technik, aber das wird natürlich mit Steuergeldern bezahlt. Hinzu kommen gerade bei Betrieben mit Kleinflächen, dass die Traktoren nicht stark/schwer genug sind und auch hier Neuanschaffungen notwendig wären. Das sind viele Millionen Euro, die woanders wieder fehlen oder zur Unterstützung zur Etablierung einer nachhaltigen Landwirtschaft fehlen.

-> Das technische Verfahren der bodennahen Ausbringung reduziert die Ammoniakemissionen, je nach Umgebungsbedingungen (wie Temperatur, Wind, Feuchtigkeit, ...) um 30 bis 50 %.

-> Die Ammoniakemissionen aus der Gülle die zu den 15.000 Todesfälle durch daraus entstehenden Feinstaub stammen zu ca. 75 % von der Ausbringung der Gülle. D. h. mit der Technik der bodennahen Ausbringung ließen sich ggf. 3.500 bis 5.000 Todesfälle vermeiden.


Nachteile der bodennahen Ausbringung

-> Wenn normale Gülle bodennah ausgebracht wird, dann steigt die Belastung in Grund- und Trinkwasser. Die Studien im Rahmen der Düngeverordnung bestätigen das nicht, aber viele andere wissenschaftliche Studien.

-> Hinzu kommt, dass kaum eine natürliche Feinwurzel eine so hohe Konzentration an Ammoniak und anderen scharfen Substanzen aus der Gülle verträgt und verätzt wird.

-> D. h., Ertragseinbußen bei normalen Saatgut sind vorprogrammiert, weil nur noch spezielle Züchtungen für hohen Mineraldüngereinsatz optimierte Pflanzen scharfe Gülle die bodennah ausgebracht wird wachsen.

-> Konzentrierte Gülle, bodennah ausgebracht tötet nahezu alle nützlichen Insekten, Würmer und Mikroorganismen.


Die "Sauerei"

-> Wenn die Gülle (fast) KEINEN Ammoniak enthält, dann kann auch bei der Ausbringung kein Ammoniak emittiert werden!

-> EINZIG & ALLEIN die Technik der bodennahen Ausbringung ist zur Reduktion der Ammoniakemissionen vorgeschrieben und zugelassen.

-> JEDER Landwirt der Gülle ausbringt MUSS diese Technik einsetzen.

-> Es gibt KEINE Ausnahmen für Gülle die (fast) KEINEN Ammoniak enthält wie z. B. Gülle aus Biogasanlagen (bestätigt durch die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe http://www.fnr.de, ebenfalls eine Einrichtung des BMEL) oder milchsauer veredelte Gülle (Gülleveredelung).

-> Gülle, die dem Verfahren der milchsauren Veredelung unterzogen wurde SOLLTE möglichst gut und weit verspritzt werden, weil die Gülle nicht nur ein sehr Pflanzen und Bodenleben verträglicher Dünger sondern auch ein hochwirksames Blattstärkungsmittel ist.

-> Da veredelte Gülle (fast) KEINEN Ammoniak enthält, können bei Einsatz von diesem Verfahren 10.000-12.000 Todesfälle vermieden werden.
Die politischen Entscheidungsträger nehmend mit der Ausschließlichkeit der bodennahen Ausbringung normaler Gülle, 5.000 bis 7.000 Todesfälle durch Feinstaub aus dem Ammoniak der Gülle in Kauf.

-> Die politischen Entscheidungsträger nehmend mit der Ausschließlichkeit der bodennahen Ausbringung normaler Gülle enorme Kosten für die einzelnen Landwirte für Neuanschaffungen technischer Geräte und die Verschwendung vieler Millionen Euro für Zuschüsse bei der Anschaffung in Kauf.

-> Einzige Nutznießer dieser Verordnung sind weder Umwelt noch Bürger, sondern ein paar Maschinenhersteller und Anbieter von Gülle-resistentem Saatgut.


NOCH kann man was tun ...

Der Entwurf der neuen Düngeverordnung wurde dem EU-Agrarausschuss zur Notifizierung vorgelegt und auf Grund von "Mängeln" der Bundesregierung bzw. dem BMEL mit der Aufforderung zur Überarbeitung zurück gegeben.
D. h., noch ist nichts verabschiedet.

-> Die neue Düngeverordnung muss um weitere Verfahren zur Reduktion der Ammoniakemissionen, etc. erweitert werden bzw. weitere mindestens gleichwertig effiziente Verfahren als Alternative zur bodennahen Ausbringung zulassen.

-> Landwirte müssen informiert werden, was die neue Düngeverordnung für sie bedeutet und das es Alternativen gibt.

-> Landwirte die keine Lust auf teure Technik mit geringem Wirkungsgrad haben müssen JETZT bei ihren Verbänden, Landtags- und Bundestagsabgeordneten Druck machen, was zu tun.

-> Bürger, die keine Lust auf Steuerverschwendung haben, müssen JETZT bei ihren Verbänden, Landtags- und Bundestagsabgeordneten Druck machen, was zu tun.

-> Verantwortungsbewusste Journalisten und Medien sind aufgerufen zu informieren ...


Was meinen SIE dazu?

Rückantworten sind erwünscht!


Siehe auch Umfrage:
Befürworten Sie die BEDINGUNGSLOSE Pflicht zur Niederausbringtechnik obwohl es effizientere und deutlich günstigere Alternativen gibt?
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Re: Neue Düngeverordnung ... BEDINGUNGSLOSE Pflicht zur Nied

Beitrag von nachhaltig_mw » Mi 10. Aug 2016, 18:35

Forum ist nicht gleich Forum. Vielen lieben Dank an die Betreiber und Moderatoren vom `Agrarforum´, dass meine Beiträge veröffentlicht werden.

Das ist nicht selbstverständlich! Meinungsfreiheit und -vielfalt sind heute in einem Forum keine Grundrechte.

Eines der größten deutschen Landwirtschaftsforen, das Forum `Landtreff´, hat diesen Beitrag zur Düngeverordnung GELÖSCHT, weil der Betreiber des PRIVATEN Forums Landtreff natürlich machen kann was er will und sei es willkührliche Zensur. - Soviel zur WERTIGKEIT von Beiträgen und Kommentaren im Forum Landtreff.

Ob das noch der Intention eines Forums entspricht ist fraglich, denn ein Forum lebt von kontroversen Standpunkten und einem (gesitteten) Meinungs-/Erfahrungsaustausch.

Das es auch anders geht, zeigen die Veranwortlichen von `Agrarforum´, deren Forum auch die Bezeichnung (Forum) verdient.

Nochmals herzlichen Dank


Details: http://nachhaltig-nachhaltig.org/duengeverordnung.htm
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Re: Neue Düngeverordnung ... BEDINGUNGSLOSE Pflicht zur Nied

Beitrag von nachhaltig_mw » Di 30. Aug 2016, 20:57

Ein erster kleiner Erfolg im Dialog mit dem BMEL hinsichtlich der Optimierung der Düngeverordnung: Das BMEL bestätigt die Kenntnisnahme der Probleme die die jetztige Fassung der Düngeverordnung mit sich bringt UND die Prüfung von weiteren Alternativen zur bodennahen Ausbringung bzw. Reduktion der Ammoniakemissionen ...
Siehe:
http://nachhaltig-nachhaltig.org/duenge ... ter_Erfolg
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Re: Neue Düngeverordnung ... BEDINGUNGSLOSE Pflicht zur Nied

Beitrag von nachhaltig_mw » Sa 3. Sep 2016, 14:05

Noch ein kurzer Nachtrag und Apell:
Die Sache mit der Düngeverordnung klingt sehr "alltagsfremd" - vor allem für Landwirte die sowieso mit der Arbeit kaum nachkommen.
ABER
spätestens wenn die neue Düngeverordnung in Kraft tritt, müssen sich die Landwirte damit befassen - zumindest mit den unmittelbaren Folgen, wenn es um die Anschaffung und vor allem Finanzierung der Maschinentechnik für die bodennahe Ausbringung von Gülle geht.

Rethorische Frage
Wie lange muss ein Landwirt arbeiten, um für diese Anschaffung das Geld zu verdienen?
Wahrscheinlich deutlich länger als 2-3 Stunden!
Dann ist es aber zu spät!

Besser wäre es, sich JETZT mit der Sache auseinanderzusetzen und meine Initiative zur Optimierung der Düngeverordnung zu unterstützen.

Möglichkeiten
Das Problem und die "Sauerei" anderen Landwirten mitteilen (http://nachhaltig-nachhaltig.org/duenge ... m#Probleme). Im Gespräch, per Email, Newsletter, Facebook, Twitter, ...

Per Anruf und/oder Email mit seinem Bauern- bzw. Bioverband in Verbindung setzen und den Verband auffordern, die Aufnahme von Alternativen zur bodennahen Ausbringung bzw. Lösungen wie z. B. http://nachhaltig-nachhaltig.org/duenge ... htm#Lösung vorgeschlagen, in die Düngeverordnung mit aufzunehmen

Per Anruf und/oder Email mit seinem Landtags- und Bundestagsabgeordneten in Verbindung setzen und den Verband auffordern, die Aufnahme von Alternativen zur bodennahen Ausbringung bzw. Lösungen wie z. B. http://nachhaltig-nachhaltig.org/duenge ... htm#Lösung vorgeschlagen, in die Düngeverordnung mit aufzunehmen

Direkt an Herrn Bundesminister Schmidt (BMEL) per Email schreiben und auffordern, die Aufnahme von Alternativen zur bodennahen Ausbringung bzw. Lösungen wie z. B. http://nachhaltig-nachhaltig.org/duenge ... htm#Lösung vorgeschlagen, in die Düngeverordnung mit aufzunehmen. Emailadresse: poststelle@bmel.bund.de

und/oder auch
seitens Allergiker und Menschen mit Atemwegserkrankungen:
an den Herrn Bundesgesundheitsminister Gröhe: poststelle@bmg.bund.de

und/oder/auch
hinsichtlich der unnötigen Verschwendung von zig Millionen Euro Steuergeldern für Zuschüsse zur Anschaffung einer unnötigen Technik (wenn Landwirte deutlich günstigere und bessere Alternativen zur Verfügung stehen dann sind Zuschüsse nicht notwendig)
sowie um die generelle politische und ggf. strafrechtliche Verantwortung (wenn es um die wissentlich VERMEIDBAREN 5.000-8.000 Todesfälle jährlich durch Feinstaub geht)
und weil unsere Bundeskanzlerin ja auch als oberste Chefin die politische Verantwortung für die Entscheidungen ihrer Bundesminister trägt.
an unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel: poststelle@bundeskanzlerin.de


Etwas Druck mus sein (leider) ...
... Ob Landwirt, Allergiker, Steuerzahler, Umweltfreund, bewusster Bürger einer Demokratie, ...: Droht den Ansprechpartnern mit Konsequenzen!
"Bei Nichtberücksichtigung meiner fundamentalen Interessen/Bedenken/Forderung(en)/... behalte mir ich mir eine Klage/Widerspruch/Austritt aus dem Verband/... vor."
oder
"... werde ich das bei der nächsten Wahl entsprechend mit berücksichtigen."

Es ist traurig, denn ...
...ob Luft- und Gewässerschutz, das Wohl von Landwirten, die Einsparung von zig Millionen Euro Steuergelder, ... alle meine Argumente wurden von Fachberatern der politischen Entscheidungsträger "runtergespielt, verschwiegen und/oder diskreditiert. Das scheint den politischen Entscheidungsträgern ziemlich gleichgültig zu sein.
NUR mit 1 Argument fand ich Gehör und Beachtung, nämlich wenn es um die 5.000-8.000 zusätzlich vermeidbaren Todesfälle jährlich geht.
Da sind schon die größten Politiker wegen weniger "gefallen" (bzw. Parteien).
DAS will sich kein Politiker "anhängen" lassen! Hier geht es um Menschenleben und ggf. fahrlässige Tötung.
Sich dies vorwerfen lassen zu müssen wäre für jeden Politiker und jede Partei der Super-GAU.
Wie gesagt, es ist traurig, dass es solcher Mittel bedarf um angemessene Aufmerksamkeit zu erhalten (eine konstruktive Reaktion erst erfolgt, wenn die eigene politische Position gefährdet wird).

UND am besten immer meine Emailadresse: martin.wetzel@nachhaltig-nachhaltig.org oder redaktion@aha-magazine.com mit ins Ccc oder Bcc setzen.

JETZT kann man mit geringem zeitlichen Einsatz noch etwas tun.

Ob politisch links, rechts, vorne oder hinten - wir leben in einer Demokratie. Diese lebt von der Mitwirkung und Mitgestaltung durch seine Bürger. Wenn wir uns, zumindest bei den für uns relevanten Punkten nicht mit entsprechend einbringen, wenigstens durch Kundgebung der eigenen Meinung, dann sind wir es nicht wert in einer Demokratie zu leben bzw. wird immer öfter die Politik an der Bevölkerung vorbei regieren. Da sind wir dann aber selber dran schuld.


Herzliche Grüße

Martin
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