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Schweizer Lösung für ein weltweites Problem

Verfasst: So 11. Okt 2009, 13:09
von Leserbrief
Kupfer, gegen Pilzkrankheiten (Mehltau) eingesetzt, ist hochwirksam, jedoch giftig und umwelt- schädlich, da es sich im Boden als Altlast anreichert und auf Lebensmitteln Rückstände bildet. Ohne wirksame Pilzbekämpfung ist aber der Anbau von Obst, Gemüse und Rebe vielerorts unmöglich, auch im Biolandbau, wo unter anderem ca. 60 % der Kartoffeln kupferbehandelt sind. Der Verzicht auf Kupfer stellt den Landbau vor einer große Herausforderung: „Je länger wir warten, desto grösser werden die Schäden. Langfristig wird damit die Bodenfruchtbarkeit aufs Spiel gesetzt - das größte Kapital der Landwirtschaft“, so letzten Juni der Staatssekretär im Bundes-Umweltministerium, Michael Müller, bei der Eröffnung in Berlin der thematischen Konferenz:

Kupfer im Pflanzenschutz: Geht es auch ohne?

Es geht! weiss man in der Schweiz. Der Hanf ist die Lösung: Mit einem aus mitteleuropäischem Agrar- und Industriehanf (sativa non-indica) hergestellten Absud erlangen die Pflanzen eine beträchtlich höhere Vitalität verbunden mit gestärkten Abwehrkräften, welche pilzabstossend und -hemmend wirken: „Schon Im ersten Anwendungsjahr verspritzte ich nur noch 30 % der üblichen Menge an Kupfer“ , kürzlich ein Winzer aus Auvernier (NE), einer unter vielen zufriedenen Benutzern von Hanfabsud in der schweizerischen Landwirtschaft.

Geprüft vom Bund
Die Eidg. Forschungsanstalt Reckenholz hat 1998 die hemmende Wirkung von Hanfblütenextrakt geprüft und als gut befunden. Weitere wissenschaftlich begleitete Versuche wurden vom Bundes- amt gegen Landwirtschaft (BLW) intern untersagt.

EU-Markt exklusiv für die Schweiz
In der EU ist Kupfer nur noch bis 2016 zugelassen: „Das deutliche Signal aus Brüssel gibt uns die Chance, eine Lösung für die Kupferproblematik zum Anliegen der gesamten EU zu machen und dadurch eine gute Alternative zu finden“, so Müller und „Die Chemie ist gefragt, eine kupferfrei Landwirtschaft zu ermöglichen“.

Warum Chemie? In Deutschland sind zum Kupfer nur chemische Alternativen möglich, geeigneten Hanf für Absud haben die Deutschen nicht. Das Rohmaterial, der natürliche, zweihäusige mittel- euro päische Hanf (sativa non-indica, ist nämlich (mit Ausnahme Schweiz) EU- und weltweit im Anbau strikte verboten. In der EU zugelassen ist nur ein gezüchteter, ungeeigneter Hybridtyp. Die Herstellung von Hanfabsud mit dazu geeignetem traditionellen Hanf ist also legal nur noch in der Schweiz möglich (bis 2007 mit Eidg. Code 533 und 1'600.-/ha Direktzahlung). Dieses Monopol im Hanfanbau ist, äussern sich die befragten Wirtschaftsexperten, eine einmalige Chance für die einkommensbedürftige Bauernschaft und bedeutet ein weltweit lukratives Exportgeschäft für die schweizerischen KMU.

Nationalrat Caspar Baader
Der Chef der SVP-Fraktion im Bundesparlament will den schweizerischen Bauern und KMUs diese Chance nicht geben: „Ich bin resolut gegen Hanf“ lässt der studierte Jurist und Agronom ETH wissen. „Wohl weil er im gleichen Kanton wohnt und politisiert wo die ‚Syngenta’, der Chemie-Pflanzenschutzhersteller ist“, schüttelt ein Bauer den Kopf.

Mehr zum Thema: www.asac.ch