Ja... für die Meisten der Rund 420 Millionen EU-Bürger ist Europa ganz weit weg zumindest wenn es um die Politik im eigenem Land geht. Da sind einem die eigenen Politiker näher, da bekannter, auch wenn nicht immer die Meinung geteilt wird, die sie vertreten. Die 24 EU-Kommissare kennen die Wenigsten sie wurden von den EU-Bürgern auch nicht gewählt, sind somit nicht greifbar. Aus dieser Perspektive ist die Frage ob uns die Europawahl was bring, berechtigt.
Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Europa, obwohl politisch teilweise sehr weit weg empfunden, überall ist. Die 24 großen Unbekannten ( auch EU-Kommissare genannt) in Brüssel haben mehr zu melden, als die 27 Regierungen welche sie entsandt haben.
Europapolitik eine Politik der Bauern? In den letzten Wochen könnte man es fast annehmen. Natürlich lässt sich vor allem mit den kritischen Themen (Milchpolitik, Gentechnik, Veröffentlichung von Agrarsubventionen) und Katastrophen bei der Allgemeinheit sehr viel Stimmung machen. Die Politik kann ihre Präsenz zeigen und nutz schon mal die Gelegenheit der Stunde um ihre Wähler auf die im Herbst bevorstehend Wahlen vorzubereiten. Dabei darf dann schon auch mal Macht demonstriert werden wo man eigentlich gar nichts zu sagen hat. (Siehe Veröffentlichung von Agrarsubventionen).
80 Prozent aller in Europa gültigen Gesetze werden in Brüssel gemacht. Brüssel ist somit überall wo es um Entscheidungen geht. Sei es um die krumme Gurke oder die Milchquote... Europa geht uns alle an. Damit wird deutlich, dass nicht nur für die Deutschland Bauern, sondern für Europa und die globale Politik im allgemeinen die Europawahl unumgänglich ist. Wäre da nur nicht die "Qual der Wahl".